Das Verfahren…….

Die Nagelmodellage hat ihren Ursprung in der Medizin.

Nagelverlängerungen und -verstärkungen kommen ursprünglich aus der Prothetik und sollten den Verlust der Nägel durch temporäre künstliche Nägel in Berufen ersetzen.
Der Nagel wird leicht angeschliffen um ihn zu entfetten.
Um eine Verlängerung vorzunehmen wird eine Hilfsschablone, bündig unter den Naturnagel geschoben.

Darauf wird die Verlängerung an den Nagel modelliert.
Bei der Naturnagelverstärkung wird nur der eigene, natürlich gewachsene Nagel mit einer Schicht Modellagekunststoff überzogen um ihn zu schützen.

Das Material, aus dem die künstlichen Nägel bestehen, ist in jedem Fall ein Acryl, welches sich durch die Verarbeitung und vor allem der Aushärtung von den anderen unterscheidet, auch wenn die Bezeichnungen hierfür etwas irreführend sind.

Acryl

Sogenannte Acrylnägel werden mithilfe eines Zweikomponentenacryls, einer Flüssigkeit und einem sehr feinen Acrylpulver, aufgebaut.

Dieses System härtet nach dem Mischen der Komponenten selbständig aus. Das Material zeichnet sich durch seine große Härte aus, das es möglich macht, den gesamten Nagel sehr dünn zu arbeiten.

Gel

Als Gelnägel werden Nägel bezeichnet, die aus einem UV-reaktiven Acrylgel, welches unter UV-Licht aushärtet, aufgebaut werden.
Die Nageldesignerin besitzt dazu ein eigenes Härtungsgerät.
In das flüssige Gel können besonders gut bunte Gele und sonstige Verzierungen wie Kristallsteinchen, Trockenblumen, Einlegemotive etc. eingearbeitet werden.

Nailart

Die Verzierung des fertigen Nagels nennt man Nailart.
Die schlichteste Variante ist der Frenchlook, bei dem die Nagelspitze aus natur- bis strahlendweißem, der Rest aus transparentem oder leicht milchigem Material gearbeitet wird.
Jedoch gibt es für die Kreativität der Designerin und dem Kunden kaum Grenzen. Die Nägel können mit Farben und Glitter verziert und in viele extravagante Formen gebracht werden.

Eine Nageldesignerin kann einen Kunstnagel aber auch so aussehen lassen, als wäre er ein völlig natürlicher Nagel. Aus diesem Grund tragen
auch mehr und mehr Männer, die Nagelbeißer sind, Kunstnägel, um so gepflegte Hände zu haben.

Gesundheitliche Unbedenklichkeit

Alle in einem korrekt arbeitenden Nagelstudio verwendeten Materialien müssen auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit geprüft und anschließend zum Gebrauch freigegeben werden.
Dennoch kursieren immer wieder Gerüchte über die Schädlichkeit von Nagelmodellagen.

Auswirkungen auf den Naturnagel

Nach dem Entfernen einer Modellage ist der Naturnagel darunter dünn und weich, weil das Keratin der Nagelplatte keinen Kontakt mit der Luft hatte, um auszuhärten.
Auch wurde der Nagel vor der Modellage leicht angeraut, was dünne Nägel schwächen kann.

Der nachwachsende Nagel ist aber durch die Modellage nicht verändert worden, nach ca.3-4 Monaten hat der Nagel seinen Zustand vor der
Modellage wieder vollständig erreicht.

Gefahren

In einem unhygienisch arbeitenden Studio ist es möglich, sich mit einem Nagelpilz oder einer anderen Nagelerkrankung zu infizieren, wenn die verwendeten Geräte nicht, desinfiziert oder aber ausgetauscht wurden.
Deshalb ist Hygiene für jedes Nagelstudio oberste Pflicht.
Eine unachtsam arbeitende Nageldesignerin kann auch den Nagel des Kunden zu stark befeilen (zu erkennen an roten Stellen im Nagel),
was sehr schmerzhaft ist und auch zu Infektionen führen kann, wenn die Nagelplatte durchgefeilt wurde.

Der Kunde selber kann durch Herunterreißen der Modellage seine eigene Nagelplatte schwer schädigen.

Eine schnelle Reparatur von ‚Liftings‘, Abhebungen des Materials vom Naturnagel, liegt auch im Interesse des Kunden, da sich in den Spalten Feuchtigkeit sammelt und sich dort ein feuchtwarmes Milieu entwickeln kann, das das Wachstum von Keimen und Pilzen stark begünstigt.